Ein Cloud-Speicher stellt eine gute Alternative zur herkömmlichen Festplatte dar. Wenn Sie einen kostenlosen Cloud-Speicher suchen, müssen Sie damit rechnen, dass die Datenmenge beschränkt ist. Bei der Auswahl der Cloud-Dienste sollten Sie vor allem auf die Sicherheit der Daten achten. Im folgenden Artikel wird nicht nur auf Cloud-Online-Speicher eingegangen, sondern auch darauf, was einen sicheren Cloud-Speicher ausmacht.
Das ist ein Cloud-Speicher
Mit einem Cloud-Speicher erfolgt das Speichern von Daten online. Konkret bedeutet das, dass der Online-Speicher Speicherkapazitäten auf Servern bereithält. Der User kann bei Bedarf darauf zugreifen. Der Zugriff auf die Daten kann dabei über verschiedene Endgeräte erfolgen. Ein Kennzeichen eines Cloud-Speichers ist die geräteübergreifende Synchronisation. Die Software der Cloud-Dienste sorgt dafür, dass die Daten in der Cloud immer auf dem aktuellsten Stand sind. Die Daten in der Cloud können einfach mit anderen Anwendungen geteilt werden. Der Zugriff erfolgt in den meisten Fällen durch verschiedene Nutzerprofile. Eine andere Möglichkeit, welche die Anzahl der Nutzer stark erweitert, ist die Teilung der Daten durch einen Link.
Die meisten Cloud-Dienste bieten eine kostenlose Variante an. Diese beinhaltet eine geringe Speicherkapazität. In manchen Fällen ist auch die Nutzung eingeschränkt. Für User, die in erster Linie Textdateien verarbeiten genügt das häufig. Wer mehr möchte, muss ein kostenpflichtiges Abo bestellen. Dieses müssen Sie jährlich und/oder monatlich bezahlen.
Vergleich der Cloud-Dienste
Im Folgenden finden Sie sechs bekannte Cloud-Speicher im Vergleich. Nach den Eigenschaften werden die Vor- und Nachteile der Cloud-Dienste genannt. Falls sie zusätzliche Funktionen aufweisen, sind diese ebenfalls aufgeführt.
Google Drive
Google Drive ist der Onlinespeicherplatz der bekannten Suchmaschine. Die Cloud-Dienste sind über den Browser und einem virtuellen Laufwerk erreichbar. Wenn die 15 Gigabyte nicht ausreichen, können Sie ein Upgrade bestellen. 100 Gigabyte kosten 1,99 Euro im Monat, 1 Terabyte kostet 9,99 Euro.
Vorteile:
– Wie bei allen Cloud-Diensten bietet der Cloud-Dienst die Möglichkeit, von verschiedenen Geräten auf den Speicher zuzugreifen. Der Zugriff auf die Daten erfolgt mit Hilfe eines virtuellen Laufwerks.
– Es stehen Ihnen 15 GB kostenloser Speicherplatz zur Verfügung. Kostenpflichtig stehen insgesamt 16 Terabyte Daten zur Verfügung.
– Die Daten lassen sich nicht nur im virtuellen Laufwerk, sondern auch über den Browser abrufen.
– Ein weiterer Vorteil ist die Suche. Bei der Eingabe eines Suchbegriffs werden sämtliche relevanten Dateien aus allen Bereichen angezeigt.
Nachteile:
– Der Anbieter ist teurer als die Konkurrenz
– Google Drive bietet keine 256-Bit Verschlüsselung an
– Die 15 GB Speicherplatz werden auch auf die anderen Dienste (Google Mail, Google+) angerechnet.
Dropbox
Die Dropbox gehört zu den Cloud-Diensten, die sehr einfach zu bedienen sind. Einfach nach der Anmeldung die Software auf dem Rechner installieren. Die Daten werden einfach in dem Ordner abgelegt. Es erfolgt eine automatische Synchronisierung mit dem Server. Wie bei vielen anderen Anbietern haben die Nutzer immer die neuesten Dateien zur Verfügung. Der kostenlose Speicherplatz beträgt 2 Gigabyte. Wem das nicht ausreicht, der kann für 9,99 Euro auf 1 Terabyte erhöhen.
Vorteile:
– Dropbox gehört zu den günstigsten Anbietern auf dem Markt
– Die Bedienung ist einfach und macht selbst Anfängern keine Probleme
– Es steht ein Support in deutscher Sprache zur Verfügung
– Die Daten lassen sich einfach und unkompliziert teilen
Nachteile:
– Es stehen nur 2 Gigabyte kostenloser Speicherplatz zur Verfügung. Durch Empfehlungen an Freunde lässt sich dieser bis auf 16 Gigabyte erhöhen
– Die Daten befinden sich auf Servern in den USA
– Bislang gibt es noch keine Office Funktionen
– Es gibt keine externen Schnittstellen, wie zum Beispiel eine ftp-Anbindung
Amazon Cloud
Amazon Cloud Drive gibt es in zwei Varianten. Prime Kunden von Amazon bekommen automatisch 5 Gigabyte Cloudspeicher zugewiesen. Wer nur Fotos hochlädt, bekommt sogar unbegrenzten Speicherplatz. Das gilt aber nur für Fotos, nicht für Videos. Für kleinere Anwendungen ist das durchaus ausreichend. Wie bei der Konkurrenz kann auf die Dateien über ein virtuelles Laufwerk zugegriffen werden. Wem die 5 Gigabyte zu wenig sind, der kann sich für eine Bezahloption entscheiden. Für einen Jahresbetrag von aktuell 70 Euro bekommt der User unbegrenzten Speicherplatz. Das ist im Vergleich zur Konkurrenz sehr günstig.
Vorteile:
– Im Vergleich zur Konkurrenz sehr günstig
– Für Prime Kunden unbegrenzter Fotospeicherplatz
– Einfache Handhabung der Software
Nachteile:
– Das Teilen der Inhalte ist stark eingeschränkt
– Nur wenig Hinweise auf den Datenschutz
– Gelöschte Inhalte können nur 30 Tage wiederhergestellt werden
– Mit der mobilen App können keine Videos und Fotos automatisch hochgeladen werden
Box
Der Cloudanbieter Box ist der Marktführer in den USA. Er gehört zu den Cloud-Diensten, die einen Cloud-Speicher wahlweise für Privatkunden und Businesskunden anbieten. Der Tarif für Privatkunden ist sehr einfach. Nach erfolgter Anmeldung bekommt der User 10 Gigabyte Speicherplatz gutgeschrieben. Für 9 Euro im Monat erhält er einen Speicher von 100 Gigabyte. Die Businesstarife sind gestaffelt. Das günstigste Angebot kostet 4,50 Euro im Monat. Für Business Plus zahlt der Kunde 22,50 Euro im Monat.
Vorteile:
– Der User bekommt täglich einen Bericht der Aktivitäten
– Das Teilen von Dokumenten und Ordner ist einfach
– Großer Funktionalitätsumfang
– Daten werden SSL-verschlüsselt
Nachteile:
– Teurer als Vergleichsprodukte
– Server liegt in den USA
– Der Privatanwender-Account ist in der Funktionalität eingeschränkt. Viele Funktionen stehen erst ab dem Business Account zur Verfügung
– Die Bearbeitung ist nur mit dem Programm „Box Edit“ möglich. Diese muss auf allen Rechnern installiert werden. Die Bearbeitung der Programme direkt im Browser ist bei diesem Anwender nicht möglich.
– Support zum größten Teil auf Englisch
Microsoft Onedrive
Microsoft Onedrive ist der Speicherplatz für Windows- und Office-Anwender. Wer Windows auf seinem Rechner installiert, bekommt die Anwendung gleich mitgeliefert. Enthalten ist kostenloser Speicherplatz von 5 Gigabyte. Wer einen Freund anwirbt, bekommt pro Anwerbung 500 Megabyte gutgeschrieben. Allerdings kann der Speicher auf diese Weise nur um maximal weitere 5 Gigabyte erweitert werden. Das Besondere am Cloud-Speicher Onedrive ist die enge Verzahnung mit Microsoft Office. Wer sich Office 365 kauft, bekommt ein Terabyte an Speicherplatz und natürlich das Programmpaket. Dieses Angebot kostet im Monat 10 Euro.
Vorteile:
– Für Office Kunden unschlagbar günstig, da Office im Angebot enthalten ist
– Einfache Handhabung, da die Anwendung schon in Windows integriert ist
– Office-Programme haben den Cloud-Speicher integriert, sodass schon während der Arbeit eine Speicherung der Daten erfolgt.
Nachteile:
– Der kostenlose Speicherplatz beträgt nur 5 Gigabyte. Im Vergleich zur Konkurrenz ist das sehr wenig
– Der Server von Microsoft Onedrive befindet sich in den USA
Viele Kunden möchten ihre Daten nicht in die Hände eines amerikanischen Herstellers legen. Daher führte Microsoft in Zusammenarbeit mit seinem Partner Telekom die sogenannte Microsoft Cloud Deutschland ein.
Bisher wurde Microsoft Office 365 ausschließlich über ein weltweites Rechenzentrumsnetzwerk mit Schwerpunkten in den USA und Europa betrieben. Mit dem Ziel, auch deutsche Datenschutzgesetze zu erfüllen, wurde ein eigenständiges Office 365-Rechenzentrum aufgebaut.
Kunden können so Clouddienste von Microsoft nutzen, die mit eigenständigen Rechenzentren in Deutschland arbeiten. Das bedeutet, die Daten werden ausschließlich in Deutschland gespeichert. Der Zugang zu den Daten wird streng kontrolliert und erfolgt durch einen unabhängigen Datentreuhänder. Zum Cloud-Angebot von Microsoft zählen unter anderem Office 365 Deutschland, Microsoft Azure Deutschland oder Dynamics 365 Deutschland. Zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass die Deutschland-Cloud durchschnittlich rund 25 Prozent mehr kostet.
iCloud Drive
Beim Cloud-Speicher iCloud Drive handelt es sich um ein Angebot der Firma Apple. Die Software befindet sich auf Geräten, die das Apple-Betriebssystem iOS benutzen und ist vorinstalliert. Der Speicher kann darüber hinaus auch von Windows-Nutzern verwendet werden. Der freie Speicherplatz ist mit fünf Gigabyte sehr dürftig. Hinzu kommt, dass dieser nicht alleine für die Daten verwendet wird. Auch gespeicherte Fotos und die Datensicherung des iPhones verbraucht Speicherplatz. Wem der Speicher nicht reicht, kann noch zusätzliche Kapazitäten kaufen. 50 Gigabyte kosten aktuell 0,99 Euro im Monat. 200 Gigabyte kosten 2,99 Euro im Monat und 2 Terabyte 9,99 Euro.
Vorteile:
– Fester Bestandteil des Apple Betriebssystems
– Kann auch für Windows verwendet werden
– Einfache Handhabung
Nachteile:
– Wenig Speicherplatz
– Speicherplatz wird auch von anderen Diensten benötigt.
Unterschiede von kostenlosen und kostenpflichtigen Clouds
Die meisten Cloud-Speicher bieten sowohl kostenpflichtige und kostenlose Optionen an. Kostenlose Cloud-Dienste haben in der Regel nur einen begrenzten Speicherplatz. Dieser reicht von 5 bis 10 Gigabyte. Dies genügt für einfache Anwendungen. Wenn Sie mehr Kapazität benötigen sind kostenpflichtige ohne Speicherkapazitätsgrenzen die ideale Lösung. Hinzu kommt, dass das kostenpflichtige Abo oft weitere Funktionen enthält. Viele Cloud-Speicher bieten verschiedene Abstufungen an. So kann sich der Interessent genau den Speicher aussuchen, der für seine Bedürfnisse passend ist.
Sicherheit der Daten
Wer sich nach einem Cloud-Speicher umsieht, muss auch die Datensicherheit beachten. Die meisten Anbieter stellen eine sichere Verbindung bereit. Das ist in der Praxis aber nicht genug. Viele Anbieter verschlüsseln die Daten, um die Sicherheit zu erhöhen. Das hört sich auf den ersten Blick gut an, ist es aber nur bedingt. Die Daten können vom Server jederzeit wieder entschlüsselt werden. Somit ist es Dritten möglich, auf die Daten zuzugreifen. Die Cloud ist unsicherer als die Festplatte des PCs. Anwender, die auf Nummer sicher gehen wollen, greifen besser auf eine Festplatte zurück. Diese ist günstiger als der Cloud-Speicher, allerdings nicht so komfortabel. Die verschiedenen Anbieter unterscheiden sich in der Sicherheit. Wenn Sie einen entsprechenden Dienst suchen, sollten Sie auch darauf achten. Das gilt ganz besonders, wenn Sie beabsichtigen, im Speicher sensible Daten abzulegen.
Datenschutz: Ausblick in die Zukunft
Unternehmer, die personenbezogene Daten speichern, müssen sich über den aktuellen Stand der Entwicklung auf den Laufenden halten. Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ändert den Umgang mit den Daten. Die Änderungen durch die DSGVO beinhalten unter anderem, dass eine genaue Dokumentation der Daten notwendig ist. In Zukunft wird es notwendig sein, dass der Unternehmer mit dem Cloud-Anbieter genaue Regeln festmacht, wie das zu geschehen hat. Der Kunde muss genau über die Art und Weise der Datenspeicherung informiert werden. Somit muss sich jeder Unternehmer mit der Funktionsweise seiner Cloud-Dienste vertraut machen.
Zukünftig wird die Verschlüsselung der Daten immer wichtiger. Niemand kann garantieren, dass es möglicherweise zu einem Datenleck kommen wird. Die DSGVO legt fest, dass Daten, die verschlüsselt sind, nicht als verloren gelten, da sie nicht gelesen werden können. Aus diesem Grund ist die Verschlüsselung sehr wichtig. Viele Cloud-Dienste bieten das zwar an, doch in Zukunft wird das nicht mehr ausreichen. Falls Daten verloren gehen, die nur der Cloud-Dienst verschlüsselt hat, verliert der Kunde die Kontrolle über die Daten. Besser ist es, er verschlüsselt sie selbst. In diesem Fall hat er die Kontrolle über die Daten seiner Kunden und ist von keinem Cloud-Anbieter abhängig.
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